Yamals Reise, Teil 2

Je mehr ich mich nach Ankunft am Flughafen von der höchsten Hauptstadt der Welt entferne, desto mehr zeigt sich die Diskrepanz zwischen unberührter Natur und erschreckender Armut. Im Abgas stehen auf den Straßen Verkäufer, nicht selten Kinder, um trotz Lebensgefahr nur das Mindeste zu verdienen. Jugendliche in meinem Alter laufen mit ihren Kindern durch die überfüllten Straßen, Welten entfernt von der Struktur und Sauberkeit Europas.

Die Hauptstraße in den Anden zeigt mir neue Flora und Fauna, geschmückt von brennenden Autoreifen-Hügeln und schwarze Abgaswolken der zahllosen Lastwagen, die ihre Ware vom Zentrum Ecuadors zur Küste fahren. Steil und gefährlich rast mein Taxi um die Kurven, kein Blick für die Schönheit der Umgebung, nur das Ziel vor Augen.

60km entfernt von Quito starre ich sprachlos auf einen der vielen riesigen Hügel in den Anden und sehe das unfassbare: etliche Kubikmeter, fast der halbe Hügel, wurde abgetragen. Der Anblick sprach für sich selbst und schon in der Mittelstufe lernen wir die Ursache dafür, Ressourcen. 

Angewidert konzentriere ich mich auf den Rest der Reise und sehe nach einiger Zeit wieder erste Zivilisationen, kleine Dörfer mit ausschließlich Straßenverkauf und LKW-Waschanlagen (ein sehr irreführendes Wort, meist ein Mann mit einem Wasserschlauch und Lappen). Ganze Schweine hingen an den Läden, halbgebaute Häuser weit und breit, nicht selten keine Fenster und ein mit Bambus vervollständigtes Dach und eine Schule inmitten des Chaos, eins mit fröhlichen Farben versehen, die im Laufe der Zeit stark verblasst sind, fast schon eine Verkörperung der Bildung.

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